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Dettelbach: 25 Jahre Mainfrankenpark

11.12.2024, 15:05 Uhr in Stadtgespräch
CINEWORLD Mainfrankenpark

Ursprünglich als Event- und Erlebnispark gedacht, hat sich der Mainfrankenpark zu einen wirtschaftsstarken Gewerbegebiet in der Region gemausert. Rund 40 Firmen aller Branchen sind dort heute ansässig. Die Stadt Dettelbach ist stolz auf den Mainfrankenpark.

Hälfte aller Gewerbesteuereinnahmen

Vor ein paar Jahren seien es noch etwa 25 Prozent, die der Mainfrankenpark zu den Gewerbesteuereinnahmen der Stadt beigetragen habe, erzählt Bürgermeister Matthias Bielek. Inzwischen sind es rund 50 Prozent.

Und das, obwohl sich die Fläche nicht vergrößert hat: Auf 35 Hektar gehen vom Ingenieurbüro über den Goldschmied bis hin zur Logistikfirma oder der Bowlingbahn und dem Kino verschiedenste Firmen ihrem Geschäft nach. Letzteres war einer der ersten Betriebe, der sich im Mainfrankenpark niedergelassen hat.

Anfänge

1997 ging es los mit der Erschließung des Geländes. Zunächst gab es nur eine Tankstelle und die Baustelle des Cineworld-Kinos. Drumherum: Äcker! Bald kamen Restaurants, eine Raststätte, eine Disko, ein Hotel und auch Show-Rooms von Ferrari oder Harley Davidson dazu. Herzstück blieb dennoch das Cineworld. Seit dem Start vor 25 Jahren haben fast 14 Millionen Menschen bei den Filmen auf der Leinwand mitgefiebert.

Der erste Streifen war damals "James Bond - Die Welt ist nicht genug". Am erfolgreichsten war übrigens "Der Schuh des Manitu" mit insgesamt 80.000 Besuchern. So war das Cineworld in den ersten Jahren unter den erfolgreichsten zehn Kinos in Deutschland, bis die neuen großen Kinos in den Großstädten ihm den Rang abgelaufen haben.

Skandal um den Mainfrankenpark

Der Gründer und Geschäftsführer des Parks hatte große Pläne. Er träumte von einem Raumfahrtmuseum, einer Konzerthalle und einem großen Freizeitbad. Kein Wunder, denn der Mainfrankenpark zog schon im ersten Jahr aufgrund der günstigen Verkehrslage und als damalige Neuheit rund 1,5 Millionen Besucher an.

Aber: Der Investor hatte sich übernommen. Im September 2004 meldete er Insolvenz an. Dies führt wegen Unstimmigkeiten zu einem Gerichtsprozess, der mit einer Freiheitsstrafe von 30 Monaten, unter anderem wegen Betruges, für den Unternehmer endete. Ein Überbleibsel seiner Projekte ist das "Ei", das IMax-Kino.

Leerstand im "Ei"

Das gilt als inoffizielles Wahrzeichen des Mainfrankenparks, oder als "Skyline", wie Matthias Bielek witzelt. 2006 hat es ein Münchener Anwalt aus der Insolvenzmasse erworben. Das ehemalige Kino wurde zur Briefkastenfirma, was noch fünf weitere Menschen ins Gefängnis brachte. Später nutzte eine Firma das Ei als Lager. Nun steht es leer.

Da es immer noch in privater Hand ist, kann Dettelbach es nicht nutzen. Wenn aber wieder Leben ins Ei käme, würde sich Bürgermeister Bielek freuen. Denn der Leerstand verursacht auch der Stadt Kosten. Durch die marode Brandschutzanlage komme es immer wieder zu Fehlalarmen, sodass die Feuerwehr ausrücken müsse.

Wie geht es weiter

Nach einen Vierteljahrhundert ist nun Arbeit vonseiten Dettelbachs nötig. Der private Betreiber ENBW Mainfrankenpark GmbH hat die Wasserver- und entsorgung eingestellt. Die Stadt übernimmt diese Aufgabe nun, hier sind aber noch Unterhaltsmaßnahmen erforderlich.

Eine Erweiterung des Mainfrankenparks war durch die Gemeinde Biebelried geplant, das sogenannte "Gewerbegebiet Mainfrankenpark Süd" liegt aber erst mal auf Eis. Kurzfristig ist auch von Dettelbacher Seite keine Erweiterung vorgesehen. Hier spielen private Flächen und Artenschutz eine Rolle.