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Dettelbach: Geschichte des Mainfrankenparks

28.02.2022, 05:00 Uhr in 35 Jahre Charivari
Mainfrankenpark IMAX - Funkhaus Würzburg
Bild: Funkhaus Würzburg

Seit 1999 ist er ein beliebtes Ausflugszentrum und lockt Menschen aus ganz Mainfranken in den Landkreis Kitzingen: Der Mainfrankenpark Dettelbach

Der Gewerbepark hat allerdings in den letzten Jahren jede Menge Transformationen durchgemacht.

Los ging es mit der Erschließung des Mainfrankenparks 1997 – 1999 wurde das Gelände dann eröffnet. Auf 35 Hektar war genug Platz für ein breites Angebot an Kultur und Konsum: Herzstück war das neue Multiplexkino, dazu kamen Restaurants, Raststätte und Diskothek, ein Hotel und Showrooms von Ferrari und Harley Davidson. Schon im ersten Jahr konnte der Park rund 1,5 Millionen Besucher zählen.

Unternehmer Michael Siewert - ein Mann mit Visionen

2004 war der Mainfrankenpark dann Schauplatz eines der ganz großen Insolvenz-Skandale Mainfrankens. Gründer und Geschäftsführer des Parkes war der Unternehmer Michael Siewert. Ein Mann mit Visionen: Er wollte ein Raumfahrtmuseum, eine Konzerthalle und zuletzt ein 35 Millionen Euro teures Spaßbad samt Sterne-Hotel ansiedeln. Zuerst aber baute er das berühmte „EI“ – das Imax 3D Kino. Das Projekt floppte und im September 2004 meldete Siewert Insolvenz an. Aus dem Spaßbad wurde ebenfalls nichts. Kurzzeitig mussten die Betriebe vor Ort um ihre Existenz zittern, denn Siewert als Betreiber des Geländes konnte nicht mehr die Energiekosten aufbringen – es fand sich aber eine Lösung.

Es kam zu einem Gerichtsprozess um Geld, um falsche Investoren und gefälschte Unterlagen, die zu hohen Krediten verholfen hatten.

1,5 Millionen Euro hatte die Sparkasse Tauberfranken der Siewert Gruppe geliehen – der Deal kam mit Hilfe eines Beraters zustande. Der hatte eine Bankgarantie über 150 Millionen Euro vorgespielt, die war aber umgekehrt mit dem Geld der Bank erschlichen worden. Michael Siewert legte schließlich ein Teilgeständnis ab, in dem er sagte „Ich gestehe, dass es ein Fehler war“ und wurde vom Landgericht Würzburg wegen Betruges und anderer Delikte zu 30 Monaten Haft verurteilt

Das IMAX im System einer „Briefkastenfirma“

Das „Ei“ wurde 2006 von einem Münchner Anwalt aus der Insolvenzmasse erworben. Es ging dann an die Frankonia Gruppe, die sich dann in "Deltoton" umbenannte. Viel los war im Ei allerdings dennoch nicht. Das Gebäude und die geflossenen Gelder wurde klassisch im System einer „Briefkastenfirma“ genutzt. Rund 25000 Menschen wurden laut Gerichtsurteil um rund 51 Millionen Euro betrogen. Der Betrug wurde rechtskräftig verurteilt, fünf weitere Menschen kamen ins Gefängnis.

Heute läuft im ehemaligen IMAX derzeit kein Kinobetrieb, und auch die Diskothek Capitol machte schon vor Corona 2018 die Tore dicht, wurde zeitweise sogar auf ebay zum Kauf angeboten. Aber: Rund 50 Firmen haben ihren Sitz im Mainfrankenpark, alle Flächen sind verkauft. Die Gemeinde Dettelbach profitiert von der Gewerbesteuer.

Und: Der Park wird wohl sogar bald erweitert: Die Gemeinde Biebelried plant ein „Gewerbegebiet Mainfrankenpark Süd“

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Bild: Funkhaus Würzburg
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Bild: Funkhaus Würzburg
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Bild: Funkhaus Würzburg
Mainfrankenpark IMAX - Funkhaus Würzburg
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Bild: Funkhaus Würzburg
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Bild: Funkhaus Würzburg

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