Mainfranken: Heckenwirtschaften in der Region
Die meisten von uns kennen sie, drinnen waren auch schon viele. Aber was ist eigentlich das Besondere an den fränkischen Weinwirtschaften?
Ganz klar, die Betreiber brauchen keine Gastrokonzession. Das heißt,
es darf nur der eigens produzierte Wein in den eigenen Räumlichkeiten
ausgeschenkt werden. Einen Raum anmieten oder gar Bier ausschenken ist
also ein No-Go. 40 Sitzplätze darf es geben und maximal vier Monate
geöffnet sein. Viele kleine Betriebe setzen damit einen Großteil ihres
Weins ab. Die Gewinnspanne beim Direktabsatz ist schließlich am
höchsten.
Übrigens: In früherer Zeit wurde vom Winzer das Wohn- oder Schlafzimmer oder auch die Garage ausgeräumt.
Auch beim Essen gibt es klare Regeln
„Kalte oder einfache warme Speisen“, so sagt es das Gesetz. Was eine einfache warme Speise ist, das ist dann Auslegungssache des Lebensmittelkontrolleurs. Und genau da liegt die Krux, die Winzer legen oft viel Wert auf einen eigenen Geschmacksstil und bieten viel Selbstgemachtes nach Rezept des Hauses an. Einerseits soll es individuell sein und andererseits trotzdem bodenständig.
Der Name ergibt sich aus den Hecken um die Weinberge, aus denen man Zweige abgeschnitten und zu Kränzen gebunden hat, die man dann vor die Tür hängte, um zu zeigen, dass die Wirtschaft geöffnet hat. Mancherorts heißen sie auch Häckerwirtschaft, Häcker ist das fränkische Wort für Winzer.
Es gibt eine beträchtliche Anzahl an urigen Heckenwirtschaften bei uns in Mainfranken. Wer wann geöffnet hat, das könnt Ihr hier erfahren.