Die Automobil- und Transportindustrie befindet sich mitten in einem massiven Wandel, welcher der Weltwirtschaft möglicherweise Billionen von Euro bzw. Dollar einbringen könnte. Im Mittelpunkt dieses Wandels stehen Elektrofahrzeuge, die energieeffizienter und somit umweltfreundlicher sind als herkömmliche Autos.

Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass die Verbraucher im Jahr 2023 weltweit rund 150 Milliarden Euro für den Kauf von Elektroautos ausgeben werden, was einem Anstieg von ca. 30 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Auch wenn diese Zahl nur etwa 15 Prozent des gesamten Autoverkaufs ausmacht, ist das Wachstumspotenzial des Elektroauto-Marktes überzeugend.

Für die nächsten Jahre haben fast alle großen Automobilhersteller angekündigt, die Verfügbarkeit von Elektroautos weiter zu erhöhen, wobei sich einige Hersteller wie etwa Jaguar und Volvo bereits darauf festlegen, Benzinfahrzeuge innerhalb des nächsten Jahrzehnts komplett abzuschaffen. Ebenso haben mehr als 20 Länder angekündigt, den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in den nächsten 10 bis 30 Jahren im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsverpflichtungen einzustellen.

All diese Initiativen werden der Branche für Elektromobilität zu neuen Höhenflügen verhelfen.

Warum also in die EV (Electric Vehicles)-Branche investieren?

Die IEA geht davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren mehr als 150 Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein werden - heute sind es erst knapp 20 Millionen.

Um sich für die steigende Nachfrage zu rüsten, haben sich die meisten der großen Automobilhersteller darauf festgelegt, ihre Elektrifizierungsziele bis 2030 zu erreichen und ihre Produktionslinien so umzustellen, dass zunehmend mehr E-Fahrzeuge gebaut werden. Ford beispielsweise will bis zum Jahr 2025 mehr als 30 Milliarden Dollar in die Elektrifizierung investieren und verspricht, dass bis Mitte 2026 100 Prozent seiner Pkw in Europa emissionsfrei fahren werden. Bis 2030 soll die komplette Umstellung auf vollelektrische Fahrzeuge erfolgen.

Doch es geht nicht nur um Personenkraftfahrzeuge. Auch Lkw-Hersteller wie Daimler, Renault, Scania, MAN und Volvo bemühen sich um emissionsfreies Fahren, indem sie die Palette der verfügbaren E-Modelle erweitern - vom Fernverkehr bis zur Müllabfuhr.

In dem Maße, wie die Verfügbarkeit von E-Fahrzeugen zunimmt und sich Skaleneffekte einstellen - was zu einer Senkung der Produktions- und Batteriekosten führen könnte -, prognostiziert das Marktforschungsunternehmen IHS Markit, dass der weltweite Absatz von E-Fahrzeugen bis zum Jahr 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von etwa 50 Prozent steigen könnte.

Der Anleger kann an diesem Boom teilhaben - mit Elektrofahrzeug-ETFs!

Wie bei anderen thematischen Anlageformen - wie Blockchain-Technologie, Cybersicherheit und Immobilien - besteht eine einfache Möglichkeit für Privatanleger, sich über börsengehandelte Fonds (ETFs) am Boom der Elektromobilität zu beteiligen.

Ein ETF für Elektromobilität enthält im Wesentlichen einen Korb börsennotierter Aktien aus der Branche. Diese Unternehmen können entweder direkt Elektrofahrzeuge oder Autoteile herstellen oder auch Dienstleistungen anbieten, welche die Entwicklung von Elektroautos unterstützen.

Dieser Nischenbereich des ETF-Marktes ist aktuell mit nur einer Handvoll Marktteilnehmern noch relativ unbesetzt. Bevor du investierst, solltest du den Fondsprospekt genau lesen, um die Anlagestrategie nachvollziehen zu können.

Gibt es bei ETFs auf Elektromobilität auch Risiken?

Naturgemäß hängt das Wachstum der EV-Industrie stark davon ab, wie erfolgreich die politischen Entscheidungsträger bei der Entwicklung eines umfassenden Rahmens zur Unterstützung der Branche sind. Abgesehen von der Verbreitung von Elektrofahrzeugen sind beispielsweise die nachhaltige Stromerzeugung und der Ausbau des Ladenetzes von grundlegender Bedeutung. Darüber hinaus wird aber auch die Umstellung auf nachhaltige Geschäftspraktiken, wie z. B. ein effizientes Abfallmanagement, für den langfristigen Erfolg entscheidend sein.

Von Elektrofahrzeugherstellern wie Tesla und NIO über Halbleiterhersteller wie NVIDIA und Intel bis hin zu Cloud-Anbietern – allen voran Microsoft und Amazon - werden viele dieser Namen für die Fahrzeugsicherheit, Intelligenz und Effizienz in diesem aufstrebenden Segment von entscheidender Bedeutung sein.

Außerdem sollten Anleger die Bewertungen von Aktien aus dem Bereich der

Elektrofahrzeuge genau im Auge behalten, da diese in einem so „heißen“

Sektor leicht überbewertet werden können. Dies gilt insbesondere für

Einzelaktien, aber auch für ETFs. Ein diversifizierter Branchen-ETF kann

dich zwar vor Ausbrüchen bei einzelnen Aktien schützen, nicht aber vor

einem branchenweiten Rückgang.