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Kitzingen: Ein privates Tierheim für Schildkröten

01.06.2023, 13:23 Uhr in Stadtgespräch
Schildkroeten Kitzingen SM 1
Foto: Funkhaus Würzburg

Sandra Malguth kümmert sich um 150 Schildkröten - und das auf ihrem privaten Grundstück im Kitzinger Stadtteil Hoheim. Inzwischen stößt sie an ihre Grenzen: Es werden immer mehr Tiere, denn aus ganz Deutschland kommen Schildkrötenhalter auf sie zu, um ihre Tiere in gute Hände zu geben.

Hier reinhören:

Bernd Heisel hat die Auffangstation besucht.

Angefangen hat alles mit der Liebe zu Schildkröten


Sandra Malguth hat sich schon immer für die stillen Reptilien interessiert und hat schon früher privat Schildkröten gehalten. Mit der Zeit hat sie sich immer mehr Wissen angeeignet.

Irgendwann sind die ersten Leute auf sie zugekommen und haben gefragt, ob sie denn nicht ihre Schildkröten nehmen könnte - immerhin kenne sie sich so gut aus. Auch der Landkreis Kitzingen hat Fundtiere zu ihr gegeben. In Deutschland gibt es nämlich nur eine Handvoll solcher Einrichtungen.

2011 hat sie dann den Schritt hin zu einem richtigen Schildkrötentierheim gemacht und hat einen Verein gegründet, der sich ehrenamtlich um die Tiere kümmert. Außer ihr sind noch acht weitere Helfer mit dabei.

Richtige Haltung ist wichtig


Sandra Malguth hat auf ihrem Grundstück nur Landschildkröten, da sie in der Ortsmitte wohnt. Für Wasserschildkröten bräuchte sie noch zusätzliche Wasserflächen, die sie dort nicht anlegen kann.

Für die Landschildkröten hat sie genügend Auslauf und Gewächshäuser, in denen sie die Tiere wärmen kann. Reptilien sind immerhin abhängig von der Außentemperatur, und in den kalten Monaten ist das sehr wichtig.

Im Winter sind die Reptilien in der Winterstarre. Sandra Malguth nimmt noch Tiere zum Überwintern an, sodass in der kalten Jahrezeit um die 170 Tiere in der Auffangstation sind.

Schildkroeten Kitzingen SM 5
Schildkroeten Kitzingen SM 2
Schildkroeten Kitzingen SM 4
Schildkroeten Kitzingen SM 6
Fotos: Funkhaus Würzburg

Hohe Energiekosten


Dass die Reptilien gewärmt werden müssen, ist ein Grund dafür, dass sich immer mehr Menschen an Sandra Malguth wenden. Durch die gestiegenen Energiepreise wollen immer mehr Besitzer ihre Schilkdkröten abgeben.

Ein weiterer Grund ist die Corona-Pandemie: Viele Leute hätten Langeweile gehabt und sich ein Haustier angeschafft, das wenig Arbeit macht, meint Sandra Malguth. Nun geben viele ihre Tiere wieder ab.

Auch das hohe Alter, das Schildkröten erreichen können, trägt dazu bei, dass die Tiere abgegeben werden. Mit rund 80 Jahren überleben die Reptilien ihre Besitzer oft.

Auf Dauer wird es schwierig


Die Auffangstation ist an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen. In Zukunft bräuchte Sandra Malguth Unterstützung von außen, oder auch mehr Menschen, die eine Schildkröte adoptieren möchten.

Wer sich dafür interessiert, kann sich bei der Landschildkrötenauffangstation Kitzingen e.V. melden.

Video: Funkhaus Würzburg