Mainfranken: 35 Jahre Disko
Die 80er und 90er Jahre waren definitiv die Hochzeit der Diskotheken hier bei uns in Mainfranken. Und da hatten wir bei uns eine ganze Menge Kult-Orte, an die sich jeder gerne zurück erinnert. Schillernder Mittelpunkt:
Das „Airport“ in der Gattingerstraße
Das
Airport gibt es schon seit 1983 - im ehemaligen Gebäude eines Großhändlers
wurde es als Club im Stil eines Flughafenterminals eröffnet. Musikalisch ging
es in Richtung House und Hip Hop - ab den 90ern war es Zentrum der Techno-Szene
der Region und sogar mit einem eigenen Wagen auf der Berliner Love Parade mit
dabei. Rockig wurde es im Nachbarclub „Rockpalast“, später Soundpark.
Mitte der 90er gab es einen Cut, aber das Airport schaffte den Sprung und konnte mit neuen Konzepten und „Terminals“ wieder eröffnen - legendär auch die Erfindung des „Doppeldeckerabends“. Viele DJ-Größen haben sich im Airport die Klinke in die Hand gegeben - zum Beispiel die Legenden Sven Väth und Avicci aber auch Howard Donald - besser bekannt als Mitglied der Boygroup Take That.
Bis heute gehört das Airport immer noch zu den beliebtesten Clubs Deutschlands und wurde 2015 sogar in einer Abstimmung in die Top 5 gewählt. Und egal was jetzt mit Corona ist: Die bewegte Geschichte des Airports geht weiter, das haben uns die Macher versichert – alle Infos hierzu auf www.club-airport.com
Bilderquelle: Airport Würzburg
Im Landkreis Kitzingen tanzte man mittwochs zum Beispiel erst im Zoom, später Galaxy in Volkach, am Donnerstag in Altenschönbach alias „Schömmi“ in der Diskotenne, am Freitag ging es nach Wiesentheid ins „Crazy Feet“ und zum Abkühlen ins Tanzcafe Honeymoon und am Samstag hat man mal rüber geschaut nach Uffenheim in die legendäre Disko Karibik. Und es gibt noch ein paar Spuren der Landdiskos: In Volkach hat 2017 das Galaxy als G-Club wieder eröffnet und auch die Diskotenne öffnet immer mal wieder für nostalgische Tanzevents.
Im Landkreis Main-Spessart gab es bis 1990 das berühmte „Tropic“, dann im Obergeschoss des Edeka Centers am Hammersteig das „Fun“ und „Filou“. 2001 kam stattdessen die „Fabrik“ - die musste aber wegen Geldproblemen 2005 wieder schließen. In Marktheidenfeld konnte man ins Lichtspielhaus - seit 2004 betrieben und beliebt in ganz Mainspessart - allerdings gab es um die Disko immer wieder Streitigkeiten vor allem auch mit Anwohnern - und 2018 war dann leider Schluss. Spektakulär ist das Ende der Disko Savoy in Zellingen. Das Gebäude war seit Ende der 70er Jahre schon Tanzzentrum, ab 1993 wurde es zur Diskothek. 1997 brannte das Savoy ab - die genauen Umstände wurden nie vollständig geklärt: Vermutlich war es Brandstiftung, das Verfahren gegen Betreiber und Pächter wurde aber im Jahr 2000 eingestellt. Seitdem lag die Disko im Dornröschenschlaf – in ihr wurde dann ein Zirkus vorübergehend untergebracht und im Winter 2011 sogar ein Kamel im Gebäude geboren. 2014 war Schluss: Das Savoy wurde abgerissen und ist damit für immer Geschichte.