Mainfranken: Umgehungsstraßen sorgen vielerorts für langersehnte Entlastung
35 Jahre Radio Charivari – eine Zeit, in der sich hier bei uns in der Region viel getan hat. Und was man auf jeden Fall auch feststellen kann: der Verkehr ist in dieser Zeit definitiv nicht weniger geworden. Entsprechend hat auch der Frust zugenommen – vor allem bei denen, die unter dieser Verkehrszunahme zu leiden hatten. Für Entspannung haben da in den letzten Jahrzehnten vielerorts Umgehungsstraßen gesorgt. Der Weg dorthin war allerdings nicht selten lang und steinig …
Verkehrsbrennpunkte gabs in der Region natürlich viele. Wir haben uns aus jedem Landkreis einen rausgepickt:
Im Landkreis Würzburg ist das Randersacker, direkt vor den Toren Würzburgs. Seit Ende der 70er Jahre gabs hier bereits Überlegungen, wie man den Verkehr am historischen Ortskern vorbeiführen könnte. Die Lage zwischen den Weinbergen und dem Main hat das Ganze aber nicht leichter gemacht. Letztlich hats dann bis Mitte der 90er Jahre gedauert, ehe es endlich konkret wurde und schließlich im Jahr 1998 der Spatenstich für die Umgehung – die neue B13 - erfolgte. Für die Menschen im Ort war das natürlich eine enorme Entlastung! „Randersacker atmet auf“ war damals die große Schlagzeile, als die Umgehungsstraße im Jahr 2002 schließlich offiziell eingeweiht wurde.
Wenn wir in den Landkreis Main-Spessart schauen, kommen wir nicht an den Ortsumfahrungen von Retzbach auf der einen und Zellingen auf der anderen Mainseite vorbei. Die Rufe der Anwohner beider Orte nach Entlastung wurden über die Jahre und Jahrzehnte immer lauter. Da gabs zum Teil auch große Demonstrationen und Proteste mit mehreren hundert Teilnehmern. Mitte der 90er Jahre kam dann endlich Bewegung in die Sache. 1998 war dann schließlich Spatenstich. Und seit 2003 sind beide Ortsumfahrungen für den Verkehr freigegeben und aus heutiger Sicht nicht mehr wegzudenken.
Und im Landkreis Kitzingen war Hörblach ein großes Thema. Der Ort hat massiv unter dem Verkehr gelitten. Eine Gefahr vor allem für die Kinder. Obwohl das Ganze seit den 60er Jahren bekannt war, hat sich lange Zeit nichts getan. Bis Mitte der 80e! Weil die Politik nämlich immer noch nicht reagiert hat, haben die Hörblacher die Sache selbst in die Hand genommen und den Druck erhöht. Allen voran eine eigens gegründete Bürgerinitiative. Mit verschiedensten Aktionen und Straßenblockaden hat man über Jahre hinweg auf das Verkehrschaos hingewiesen. Und der Bürgerprotest hat Wirkung gezeigt, denn 1994 gabs dann endlich die langersehnte Umgehung. Und damit nicht genug, denn sie war auch der Startschuss für die weiteren Umgehungen der angrenzenden Ortschaften Stadtschwarzach, Münsterschwarzach, Gerlachshausen und Sommerach. Da hat sich das Engagement der Bürgerinnen und Bürger also gleich mehrfach gelohnt!