Mainfrankentour 2021 – Karlstadt
Fakten zu Karlstadt
Fläche: 98 Quadratkilometer – das sind knapp 200 Fußballfelder oder in etwa die Größe der Insel Sylt
Einwohnerzahl: 15.000 – damit ist Karlstadt hinter Lohr die zweitgrößte Stadt in Main-Spessart
Karlstadt hat neben dem Hauptort neun weitere Stadtteile: Gambach, Heßlar, Karlburg, Laudenbach, Mühlbach, Rohrbach, Stadelhofen, Stetten, Wiesenfeld
Bürgermeister Michael Hombach weiß, was das Besondere an Karlstadt ist, wo der Schuh drückt und er verrät Persönliches.
Das Interview
Helmut Kirch aus Karlstadt und seine Leidenschaft für Berggorillas
Helmut Kirch aus Karlstadt hat eine Leidenschaft. Er ist begeistert von Berggorillas aus Uganda. Er ist schon ein paarmal dort gewesen. Die Anreise ist sehr beschwerlich. Denn zum einen musste er erstmal nach Afrika fliegen und dort umsteigen. Und dann musste er jedes Mal eine mehrstündige Wanderung hinter sich bringen, um zu den Gorillas zu gelangen. Besonders begeistert ist er von den Gorillas. weil sie so imposant wirken. Er möchte auf diese bedrohte Tierart hinweisen: Denn insgesamt gibt es auf der gesamten Welt nur noch 1000 dieser Berggorillas. Deswegen hat Helmut Kirch die Gorillas nicht nur besucht, sondern auch fotografiert und veröffentlicht seine Bilder in Kalendern, die er dann im Bekanntenkreis verschenkt. Aufgrund dieser Kalender hat Helmut Kirch schon einige Anfragen von Freunden und Bekannten, ob diese nicht auch mit ihm zusammen nach Uganda demnächst fliegen können (natürlich erst, wenn die Pandemie vorbei ist)
Das Interview
Wandertipps rund um Karlstadt
Wo lässt sich in Karlstadt und Umgebung schön wandern? Andreas Pilhofer aus dem Charivari Team ist oft mit seiner Foto-Kamera in der Region unterwegs. Hier kommen seine Tipps für den Bereich rund um Karlstadt:
Interview
Ein Verein mit der Mission, den unterfränkischen Dialekt und Traditionen aus der Region am Leben zu halten:
Dialekte und Traditionen machen einzelne Regionen erst zu dem was sie sind – natürlich auch bei uns in Unterfranken. Vieles ändert sich aber mit der Zeit: Erinnerungen und Traditionen verblassen, die Zahl der Dialektsprecher nimmt ab. In Büchold gibt es einen Verein, der das verhindern möchte: Der Verein zur Bewahrung des unterfränkischen Dialektes. Seit über 6 Jahren sammeln und archivieren die Mitglieder Bild- Film und Tonmaterialien und treiben verschiedene Projekte voran, um die Lebensart Unterfrankens zu bewahren. Mittlerweile sind über 250 Mitglieder aktiv Teil des Vereins.
Filmproduktionen, das „Haus des Dialekts“, die „Wortschatzkiste“… Wer jetzt neugierig geworden ist und mehr über den Verein erfahren möchte, findet weitere Infos auf www.unterfränkisch.de.
Amerikas bekannteste Sexualtherapeutin kommt aus Wiesenfeld
Die in Wiesenfeld geborene Ruth Westheimer mag vielen kein Begriff sein und das obwohl sie in Amerika sowas wie ein Superstar ist. Nachdem ihre Eltern im zweiten Weltkrieg in Auschwitz starben, konnte sie mit Hilfe eines Kindertransports in die Schweiz flüchten. Nach dem Krieg ging es unter anderem über Palästina und Paris in die USA. Dort hat sie sich als Sexualtherapeutin einen Namen gemacht. Sie veröffentlichte etliche Bücher, hatte eine eigene Radio-Kolumne und ist bis heute gern gesehener Gast in Talkshows in Amerika und der ganzen Welt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Dr. Ruth – wie man sie in Amerika liebevoll nennt – in Sachen Sex kein Blatt vor den Mund nimmt.
Unter anderem sorgt sich Ruth Westheimer darum, dass vergessen wird, dass auch Menschen im Alter noch Sex haben wollen, dürfen und auch können. Sie fordert daher in Altenheimen einen eigenen Raum einzurichten, den Paare nutzen können, um sich aneinander heranzutasten und intim zu werden – „bitte nicht stören Schild“ inklusive. Außerdem klärt sie auf über den Sex im Alter. Zu ihren Regeln gehört: Stelle einem Mann niemals ein Zeit-Ultimatum (wir haben 2 Stunden Zeit), denn dann ist es mit seiner Erektion dahin.
Startrompeter Till Brönner begeistert Schüler
Till Brönner, Deutschlands wohl bekanntester Startrompeter, hat 2015 ein Konzert auf der Karlsburg in Karlstadt gegeben. Das Konzert war mit 300 Gästen komplett ausverkauft. Auf der Bühne erzählte der damalige Bürgermeister Dr. Paul Kruck von einem Schüler der Rudolph-Glauber-Realschule, der nicht glauben konnte, dass zu den Konzerten der Schul-Big-Band nur wenige Zuhörer kämen, während dieses Konzert komplett ausverkauft war. Kurzerhand bot Till Brönner seine Hilfe an. 2017 war es dann soweit: Der Startrompeter gab einen Workshop für die Big-Band der Realschule. Der Musiker nahm sich zwei Stunden Zeit und gab den jungen Musikern Tipps, die diese direkt umsetzen konnten. Dabei zeigte sich der Vollprofi auch von seiner menschlichen Seite: Er mischte sich unter die Schüler und half aus, wo er gebraucht wurde. Nach dem Workshop gab Brönner gemeinsam mit der Schulband ein Privatkonzert der einstudierten Stücke für die Familien der Schüler. Anschließend posierte der Startrompeter für zahlreiche Selfies und schrieb dutzende Autogramme. Wir haben den Musiklehrer Sebastian Hilberth, der selbst ein leidenschaftlicher Trompeter ist, zu diesem besonderen Tag und zum Mensch Till Brönner befragt….
Das Interview
Theater in der Gerbergasse
Es gibt nur wenige Laienschauspielgruppen in der Region, die ein eigenes Theater besitzen. Die Laienschauspielgruppe rund um Gerlinde Heßler und Werner Hoffmann mit dem Theater in der Gerbergasse in Karlstadt gehören dazu. Wir haben uns mit den beiden Gründungsmitgliedern über die knapp 40-jährige Geschichte der Truppe unterhalten.
Das Interview
Wie lebt es sich in einem Schloss?
Wohntrends gibt es viele: Tiny Houses, leben im Van, der Umbau einer alten Scheune. Aber wie wäre es mit einem Schloss?
Für die meisten unvorstellbar, für die Familie von Freiherr Eric von Thüngen ist das Alltag. Ihm gehört die Hälfte der Burganlage im kleinen Örtchen Thüngen (östlich von Karlstadt), in dem er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt.
Mit Nadja haben wir über das Leben im Schloss gesprochen. Unterscheidet sich das sehr zum Leben in einem „normalen“ Haus?
Das Interview
Faschingshochburg Karlstadt
Karlstadt gehört zu den Faschingshochburgen im Landkreis Main Spessart. Seit über 50 Jahren gibt es dort die Karnevals-Gesellschaft „Die Schwedenmännli“. Da ist es Ehrensache, dass es auch zu Corona-Zeiten Fasching geben muss. Wir haben uns mit dem Gesellschaftspräsidenten Jochen Schmied unterhalten, wie in diesem Jahr Fasching gefeiert wird….
Das Interview
Erzählung vom Karschter Flaak:
In Karlstadt gibt es eine berühmte Figur, den sogenannten Karschter Flaak. Der kommt in verschiedenen Formen vor: So ist er zum einen im Fasching sehr aktiv, zum anderen wird er vom Tourismusverband als Symbolfigur verwendet. Aber die eigentliche Geschichte vom Karschter Flaak ist eine ganz andere.
Nina Görlitz aus dem Charivari Team hat den Karschter Flaak persönlich getroffen. Hier könnt ihr die Geschichte nachhören:
Die Geschischte:
Die Geschichte vom Karschter „Batzenärrle“
Im Jahr 1925 schnitzte der fränkische Bildhauer und Grafiker Richard Rother aus Kitzingen das „Batzenärrle“, das fortan, angebracht am Anwesen in der Hauptstraße 35 in Karlstadt, die Kunden des Bankhauses Meyer zum Sparen animieren sollte.
Das vergnügte-lächelnde „Herrle“ mit Zylinder und Pantoffeln zählte seine Heller und Batzen an historisch passender Stelle, denn das Bankhaus war Nachfolger einer jahrhundertealten Weinwirtschaft, der „Bauernhof“, später benannt als „Hotel de Franconie“ oder „Fränkischer Hof“.
Der aus Kitzingen stammende Bankier Johann Michael Meyer, erwarb 1922 das stattliche Anwesen der bisherigen Bäckerei mit Weinwirtschaft und eröffnete dort ein Bankgeschäft.
Nach dem Tod des Gründers übernahm dessen Neffe die Geschäfte. Das Fachwerkhaus in der Hauptstraße verkörperte mit seinem „Batzenärrle“ am Hauseck, seinen vergitterten Fenstern, seinen Stehpulten und der Kassenhaube im Kontor, angesichts der selbst in kleinen Orten allenthalben entstehenden „Bankpaläste“, ein Denkmal aus der guten alten Zeit von „Soll und Haben“.
Im Herbst 1965 wurde die Bankfiliale geschlossen, der Inhaber verzog nach Marktbreit und mit ihm die Figur des „Batzenärrle“, Richard Rothers weinfröhlicher Pfennigfuchser.
Die Erinnerung an ihn ist geblieben – nicht zuletzt im Weinlokal „Beim Batzenärrle“, das seit dem Jahre 1986 dessen Namen trägt und heute unter der Bezeichnung „Petra`s Batzenärrle“ die Batzen zu Wein werden lässt.
(Georg Büttner, Kreisheimatpfleger)