Neue Herausforderungen: So werden neue Arbeitgeber schneller überzeugt
In Deutschland herrscht zweifelsfrei Fachkräftemangel. Trotzdem nehmen Unternehmen nicht jeden Bewerber ohne ausreichende Prüfung und Qualifikation. Wer überzeugen will, braucht gute Gründe, Sozialkompetenz und Know-how.
Der geheime Code der Motivationen
Viele Stellen werden durch Headhunter ersetzt. Sie stellen das Bindeglied zwischen Unternehmen und Bewerbern dar und sorgen für mehr Effizienz. Ihre Aufgabe ist es, schnell die richtigen Fachkräfte für die vakante Stelle zu finden. Dabei prüfen sie nicht nur die Qualifikationen, sondern stellen auch eine entscheidende Frage: Warum soll der Arbeitsplatzwechsel erfolgen?
Dahinter steckt ein besonderer Code. Grundsätzlich wird die Aussage zur Motivation in zwei Bereiche geteilt: Weg-von- und Hin-zu-Motivation. Erste Variante beschreibt immer den Fluchtreflex der Arbeitnehmer. Sie sind entweder frustriert oder kommen mit Chef und Kollegen nicht so recht, bemängeln das zu geringe Gehalt. Durch die Unzufriedenheit möchten sie einfach nur noch weg. Die zweite Variante, die Hin-zu-Motivation, ist durch berufliche Ziele geprägt. Arbeitnehmer möchten sich durch einen Jobwechsel weiterentwickeln. Diese Motivation wird von Headhuntern bevorzugt, denn es zeigt die Zielstrebigkeit und das Engagement der Bewerber.
Diese Skills überzeugen bei neuer Jobsuche
Um sich positiv vom Bewerberumfeld abzusetzen, hilft ein Perspektivwechsel. Was begeistert neue Arbeitgeber an ihren potentiellen Mitarbeitern? Wollen Sie lieber Jasager und Mitarbeiter, die nicht eigenständig denken und ihre Aufgaben ohne konstruktive Kritik erfüllen? Sind Mitarbeiter gefragt, die wenig Belastung und Flexibilität zeigen? Mit Sicherheit nicht, denn Unternehmen von heute sehen sich durch Digitalisierung, Fachkräftemangel und stärkeren (internationalen) Wettbewerb mit vielen Herausforderungen konfrontiert.
Unternehmen verstehen sich als Teamgefüge und sind nur so stark wie ihr schlechtes Glied. Deshalb müssen auch die neuen Mitarbeiter in die Teamkette passen. Unabdingbar dabei sind Verhandlungswille, Zielorientierung, Durchhaltevermögen, Antizipation, Stressresistenz und Empathie.
Auch Kritikfähigkeit und das Geschick zur Selbstreflexion gehören zu den wichtigen Skills. In einem guten Team ist Kommunikation unabdingbar, solange sie auf Augenhöhe und in einem respektvollen Maß geschieht. Deshalb müssen neue Mitarbeiter in der Lage sein, Kritik zu üben und selbst Kritik anzunehmen. Persönliche Befindlichkeiten sollten dabei niemals eine Rolle spielen, sondern der Fokus stets auf das geschäftliche Thema gelenkt werden. Wer das nicht kann, wird es auch bei guter Qualifikation schwer haben.
Eine Frage des Geldes: Souverän den eigenen Wert bestimmen
Auf die Frage nach ihren Gehaltsvorstellungen haben viele Bewerber oft keine Antwort. Das Thema ist noch immer besonders sensibel und ruft bei manchen sogar Schweißperlen auf der Stirn hervor. Viele wollen dem potenziellen Arbeitgeber unbedingt gefallen und setzen ihre Gehaltsvorstellungen deshalb besonders niedrig an. Ein Fehler, wie viele Experten wissen.
Bewerber sollten sich niemals unter Wert verkaufen, sondern ihre Wünsche souverän und dennoch respektvoll vorbringen. Dazu ist es notwendig, die bisherige Erfahrung in die Waagschale zu werfen und die Vorteile, die ein Arbeitgeber dadurch hat, einzubringen.
Bei der Summe sollte immer das Bruttogehalt pro Jahr genannt werden. Eine Recherche vorab zu den Gehaltsmöglichkeiten im Unternehmen und des Arbeitsmarktes hilft bei einer fundierten Aussage. Souveräne Bewerber zeichnen sich dadurch aus, dass sie beispielsweise sagen „Ich möchte in meinem Arbeitsumfeld 10 Prozent mehr verdienen.“ Dieser eine Satz spiegelt Weiterentwicklung, Zielstrebigkeit und Engagement wider.