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Grafenrheinfeld: AKW-Kühltürme erfolgreich gesprengt

Topnews
17.08.2024, 07:56 Uhr in Lokales
Grafenrheinfeld ohne Kühltürme
Foto: Radio Primaton

Über 40 Jahre waren sie die Wahrzeichen im Raum Schweinfurt – am Freitagabend sind die beiden 143 Meter hohen AKW-Kühltürme in Grafenrheinfeld gesprengt worden. Nach nicht mal 30 Sekunden war alles vorbei – aus Sicherheitsgründen wurden die beiden Türme nacheinander gesprengt.

Der Ablauf der Sprengung

Für die Sprengung waren in den letzten Tagen 1.340 elektronische Zünder sowie 250 Kilo Sprengstoff angebracht worden. Die eigentlichen Vorbereitungen hatten aber schon Ende Juni begonnen: Aus der Betonhülle der beiden Türme wurden 16 Meter lange Fallschlitze sowie 40 Meter hohe, senkrechte Schlitze entfernt. Die Hälfte der je 72 Turmstützen sowie der Bereich um die Schlitze wurde dann mit dem Sprengstoff präpariert.

Die Sprengung wurde nach dem Prinzip der Kipp-Kollaps-Sprengung durchgeführt. Dabei wurde jeder Turm zunächst leicht in eine vorgegebene Richtung geneigt ehe er dann komplett in sich zusammenfiel, Möglich wird das indem die einzelnen Zündungen minimal zeitversetzt ausgelöst werden.

Was von den Türmen übrig blieb

Was zurückgeblieben ist sind rund 55.000 Tonnen Bauschutt, vor allem Beton. Rund zwei Drittel davon werden in Grafenrheinfeld wiederverwendet, um das Fundament eines der Türme zu verwenden. Die Fläche soll dann später als Lagerfläche für Material aus dem Rückbau des AKW genutzt werden.

Der übrige Teil des Betons sowie anderer Bauschutt wie Kunststoff oder Metall werden recycelt.

Aktivist sorgt für Verzögerungen

Im Vorfeld kam es zu Verzögerungen. Eigentlich hätten die Kühltürme um 18 Uhr 30 fallen sollen – ein Pro-Atomkraft-Aktivist war allerdings im Sperrbereich auf einen Strommast geklettert, um die Sprengung zu verhindern. Er konnte nach einer Stunde aus dem Gefahrenbereich gebracht werden.

Gegen ihn ermittelt nun nicht nur die Polizei. Kraftwerksbetreiber Preussen Elektra will auch prüfen lassen, ob er zivilrechtlich für die entstanden Kosten haftbar gemacht werden kann.

Schaulustige und Einsatzkräfte

Tausende Schaulustige hatten sich rund um Grafenrheinfeld versammelt, um die Sprengung zu beobachten.

Rund 200 Polizisten und Polizistinnen sowie 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort im Einsatz.


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Foto: Primaton
Copyright: PreussenElektra GmbH, Kiro Media Consult Group
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