Unterfranken: Erste Kündigungen wegen Impfpflicht im Gesundheitswesen
Die Impfpflicht im Gesundheitssektor hat katastrophale Auswirkungen auf die Altenpflege – das kritisieren die unterfränkischen Träger von Seniorenheimen AWO, Caritas und Diakonie. In einem offenen Brief an die Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Region Schweinfurt und Bad-Kissingen machen sie auf die Missstände aufmerksam.
Dienstplan-Lücken bereits an Weihnachten
In der Altenpflege habe es bereits erste Kündigungen gegeben. Ungeimpfte Mitarbeiter suchen sich dort eine Arbeit, wo keine Impf-Pflicht besteht, so Jochen Keßler-Rosa von der Diakonie Unterfranken. Bereits an Weihnachten komme es zu Lücken in den Dienstplänen – damit können pflegebedürftige Menschen nicht mehr verantwortungsvoll und professionell versorgt werden.
Deswegen wollen die Sozialverbände jetzt eine sogenannte Überlastungsanzeige an die Pflegekassen stellen, um sich nicht strafbar zu machen. Darin machen sie auf potenzielle Gefährdungen der Patienten durch Personalmangel und Arbeitsüberlastung aufmerksam.
Forderung: Impfpflicht für alle
Um den Missständen entgegenzuwirken, fordern die Sozialverbände eine Impfpflicht für alle – nicht nur für die Gesundheits- und Pflegebranche oder das Personal in Pflegeheimen. Wie berichtet, fordert das auch der Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen – kurz BKSB. Für den Vorsitzenden Alexander Schraml aus Würzburg sei eine generelle Impfpflicht dringend notwendig, weil sich die Lage zunehmend verschärfe.