Unterfranken: Rund 1.000 Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt
Dem Handwerk fehlt immer mehr Personal – auch in Unterfranken. In der Region bleiben jedes Jahr rund 1.000 Ausbildungsplätze unbesetzt, so die Handwerkskammer Unterfranken (HWK). 2021 haben über 2.500 Menschen in Unterfranken eine Ausbildung begonnen, das sind rund 200 weniger als vor der Corona-Pandemie.
Weil Handwerker fehlen, könnten etwa neue Heizungen oder Dämmungen nicht eingebaut werden. Der Zentralverband Sanitär, Heizung und Klima sieht deshalb eine erfolgreiche Energiewende in Gefahr. Bundesweit würden rund 190.000 Fachkräfte fehlen, so der Verband.
Der Fachkräftemangel werde sich wegen des Demographischen Wandels in Zukunft noch weiter verschärfen. Dabei seien aktuell die beruflichen Chancen nach einer Ausbildung so gut wie nie. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, finden immer häufiger Berufsorientierungstage statt. Aber auch die Politik müsse etwas dafür tun, den Beruf attraktiver zu machen.
Zusätzlich brauche es aber in den nächsten Jahren auch verstärkt Auszubildende aus dem Ausland, um den Bedarf an jungen Nachwuchskräften zu decken. Im Jahr 2021 haben insgesamt 170 Geflüchtete eine Ausbildung im Handwerk begonnen, damit setze sich ein positiver Trend fort.
Um die offenen Stellen in der Region zu besetzen, hat sich die HWK zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) etwas einfallen lassen. Die IHK hat dazu eine eigene Ausbildungs-App namens MIA (Meine IHK-Ausbildungs-App) entwickelt. Mit einem Wisch können so Ausbildungsinteressierte und Ausbilder zusammenkommen.