Würzburg: Barbara-Stamm-Platz könnte kommen - allerdings nicht sofort
Bekommt Würzburg einen Barbara-Stamm-Platz? Diesen Vorschlag hatte Bürgermeisterin Judith Jörg gestern im Stadtrat angebracht.
Bei der Debatte um die Umbenennung des Kardinal-Faulhaber-Platzes vor dem Mainfrankentheater hat sie vorgeschlagen den Platz künftig nach der kürzlich verstorbenen, und in der Region sehr beliebten Politikerin zu benennen.
Das ist kurzfristig und ohne weiteres allerdings nicht möglich: bisher gilt in Würzburg, dass solche Namensgebungen frühestens 3 Jahre nach dem Tod der Person möglich sind. Und weil das Thema gestern nicht auf der Tagesordnung stand, konnte nicht darüber abgestimmt werden. Mit einem entsprechenden Antrag könnte das Thema aber in der nächsten Stadtratssitzung erneut diskutiert werden.
Der Stadtrat hat aber eine grundsätzliche Umbenennung des Platzes, aufgrund der NS-Verwicklungen des aktuellen Namensgebers Michael Kardinal Faulberger, bereits beschlossen.
Bischof kritisiert Umbenennung
Unterdessen kritisiert Würzburgs Bischof Franz Jung die beschlossene Umbenennung des Kardinal-Faulhaber-Platzes. Er bedauere die Entscheidung des Stadtrats und halte sie für falsch. Beim Umgang mit der eigenen Geschichte seien kritische Urteile über Personen und ihr Handeln berechtigt und notwendig - aber immer nur unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände, so das Bistum. Das Bistum Würzburg werde Kardinal Michael Faulhaber als einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der katholischen Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert auch weiterhin ein ehrendes Gedenken bewahren