Würzburg: Kaufhof schließt
Die Würzburger Filiale von Galeria Kaufhof wird geschlossen. Das teilte der Insolvenzverwalter der Warenhauskette, Stefan Denkhaus, am Samstagvormittag mit.
Demnach gehört das Kaufhaus in Würzburg zu einem der 16 von 92 Kaufhäusern, die geschlossen werden sollen.
Ein Schließungstermin ist noch nicht bekannt.
Mitarbeiter kommen ins Transfergesellschaft
Von dem Galeria-Aus in Würzburg sind rund 100 Beschäftigte betroffen. Sie sollen laut Mitteilung des Insolvenzverwalters für acht Monate in einer Transfergesellschaft übernommen werden, um sich auf dem Arbeitsmarkt orientieren zu können.
Schließung kommt überraschend
Die Schließung des Standorts in der Schönbornstraße kommt einigermaßen überraschend. Handelsverband, Stadtmarketing und Stadtverwaltung hatten zuletzt immer wieder betont, dass das Würzburger Kaufhaus zu einem der umsatzstärksten innerhalb der bekannten Kette zähle.
Auch für den Oberbürgermeister Christian Schuchardt kommt die Schließung der Galeria Kaufhof Filiale eher überraschend. So sei eigentlich bekannt, dass Würzburg eine der am einnahmenstärksten Filialen sei. Um einen Plan B kümmere man sich, sobald der Fall eintritt, dass der Kaufhof wirklich schließen muss. Bis jetzt soll aber erst daran gearbeitet werden, dass die Filiale doch geöffnet bleiben kann.
Nicht die Umsätze entscheidend
Ausschlaggebend für die Schließung waren, laut einer Galerie-Mitteilung, die hohen Mieten. Laut Informationen unserer Redaktion gingen in Würzburg 18 Prozent des Umsatzes in die Miete. Der Insolvenzverwalter hatte für eine Zukunft der Filialen eine Spanne von 7 bis 11 Prozent zur Voraussetzung gemacht.
Wer genau Vermieter des Kaufhof-Gebäudes in der Schönbornstraße ist, ist unklar, offenbar aber ebenfalls eine Firma der Signa-Gruppe. Auch dieser Firmenzweig ist offenbar insolvent, läuft aber unter einer anderen Insolvenzverwaltung als die Warenhaus-Kette.
Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren.
Würzburger sind schockiert
Für viele Würzburger geht mit der angekündigten Schließung der Filiale ein Stück Kindheit verloren. Egal, ob spontaner Einkauf für die Faschingskostüme der Kinder oder ein Treffen zum Kaffeetrinken mit der Oma, die Galeria sei schon immer ein fester Bestandteil der Innenstadt gewesen und kaum wegzudenken.
Viele, die am Samstag spontan in die Stadt gingen, um einzukaufen, standen vor verschlossenen Türen: Aufgrund einer Mitarbeiterversammlung blieb die Filiale geschlossen. Ab Montag hat sie aber vorerst geöffnet wie gewohnt.
