Mainfranken: Frauen verdienen weniger als Männer

Wenns ums Geld geht, dann ziehen Frauen in der Region immer noch den Kürzeren – Sie leisten die gleiche Arbeit und verdienen trotzdem weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Equal Pay Day macht am Freitag bundesweit auf die fehlende Gleichstellung am Arbeitsplatz aufmerksam.
So sind beispielsweise in Würzburg viele Aktionen geplant, um auf die Ungerechtigkeit hinzuweisen. Denn: In Bayern liegt der Gehaltsunterschied bei Männern und Frauen bei 21 Prozent – Deutschlandweit bei 16.
Frauen arbeiten im Freistaat also quasi bis zum 16. März unentgeltlich.
Regionale Unterschiede
In Mainfranken ergeben bei Vollzeitbeschäftigten einige Unterschiede – vor allem in Bezug auf das Gehalt.
So haben die Männer in der Stadt Würzburg – Stand Juni 2024 – durchschnittlich gut 4.000 Euro verdient – Frauen dagegen 3.600 Euro. Noch deutlicher wird der Gehaltsunterschied im Landkreis Main-Spessart: Haben Männer hier fast 4.200 Euro durchschnittlich verdient, waren es bei Frauen nur etwa 3.300 Euro.
Das zeigen Zahlen der Agentur für Arbeit.
Woran liegt das?
Frauen arbeiten fast dreimal so oft in Teilzeit wie Männer – auch um sich dann noch um die Erziehung der Kinder oder die Pflege von Angehörigen zu kümmern.
Gleichzeitig erlernen viele Frauen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und müssen ihre Tätigkeit familienbedingt unterbrechen. Dadurch haben sie oft weniger Erwerbsjahre und eine kürzere Berufserfahrung als Männer.
Aktionen in der Region
In der Region weisen am Freitag verschiedene Aktionen auf die Ungerechtigkeit hin. Unter anderem gibt es am Oberen Markt in Würzburg einen Info-Stand. Am Abend findet dann noch eine Lesung mit anschließender Diskussionsrunde in der Würzburger Umweltstation statt.
Anlässlich des Weltfrauentags am Samstag will auch die Gewerkschaft verdi für mehr Gleichberechtigung kämpfen. So verteilt sie bereits am Freitag ab 11:30 Uhr am Klinikum Main-Spessart Rosen und Informationen. Zeitgleich sind sie auch im Seniorenzentrum in Gemünden und Marktheidenfeld.
Lohnlücke wird kleiner
Im vergangenen Jahr hat sich die Lohnlücke aber verringert, und zwar auf 16 Prozent. Seit 2006 ist das der stärkste Rückgang, bedeutet auch: der Equal Pay Day findet nächstes Jahr am 27. Februar statt.