Unterfranken: Nach Anschlag von Magdeburg - Polizei erhöht Präsenz auf Weihnachtsmärkten

Nach dem Anschlag mit mehreren Toten auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg erhöht die Polizei ihre Präsenz. Die Polizei werde mit mehr Kräften auf den Weihnachtsmärkten in Unterfranken unterwegs sein. Das bestätigte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Unterfranken. Am Würzburger Weihnachtsmarkt stehen beispielsweise Streifenwagen an den Eingängen.

Zuvor habe es eine Absprache der bayerischen Polizeipräsidenten gegeben, wie auf den Anschlag von Magdeburg zu reagieren sei.

Zudem stimmt sich das Polizeipräsidium auch mit den Städten und Weihnachtsmarktbetreibern ab. Hier geht es um die Frage, ob die Sicherheitskonzepte kurzfristig noch angepasst werden.

Die meisten Weihnachtsmärkte in Unterfranken haben am Montag ihren letzten Tag.

Marktkaufleute in Würzburg entsetzt

Laut dem Sprecher der Marktkaufleute in Würzburg waren am Samstagmittag noch keine konkreten Maßnahmen bekannt. Die Nachricht aus Magdeburg hätte die Kaufleute am Freitagabend aber entsetzt und sich wie ein Lauffeuer verbreitet.

Anschlag in Magdeburg

Nach dem Anschlag auf einen Magdeburger Weihnachtsmarkt ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen wurden über 200 Menschen verletzt, über 40 davon sehr schwer.

Der nach der Attacke festgenommene Mann aus Saudi-Arabien ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnete sich der 50-jährige Arzt als Ex-Muslim und hatte den deutschen Behörden online vorgeworfen, nicht genug gegen eine angebliche Islamisierung zu unternehmen.

Ein erster Drogentest bei dem Mann lässt sich ausschließen, dass der Mann zur Tatzeit unter Drogen stand. Klare Ergebnisse müssen aber noch medizinische Tests liefern.

Der mutmaßliche Täter ist vermutlich über den Flucht- und Rettungsweg auf den zentralen Platz gelangt. Die Fahrt habe rund drei Minuten bis zur Festnahme gedauert, sagte Tom-Oliver Langhans, Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg.

Reaktion einer islamischen Gemeinde in Würzburg

Als Reaktion auf den Anschlag verurteilt die muslimische Ahmadiyya Gemeinde in Würzburg die Tat. In einer Pressemitteilung schreibt die Gemeinde:

"Wir als muslimische Gemeinschaft sind tief erschüttert über den schrecklichen Anschlag. Unsere Gedanken und Gebete gelten den Opfern, ihren Familien und allen, die von dieser grausamen Tat betroffen sind. Es gibt keine Rechtfertigung für einen Anschlag auf unschuldige Zivilisten – solche Taten widersprechen zutiefst den Werten unseres Glaubens, der für Frieden, Mitgefühl und Respekt steht."

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