Würzburg: 22-Jähriger zu Bewährungsstrafe wegen Zwangsprostitution verurteilt
Er hat seine Freundin gezwungen sich auf Onlyfans anzumelden, sich freizügig zu zeigen und sie emotional und finanziell ausgebeutet. Deshalb ist ein 22-Jähriger vom Würzburger Amtsgericht verurteilt worden – und zwar zu sechs Monaten auf Bewährung.
Die beiden waren im Jahr 2020 ein Paar, er 18 und sie 17 Jahre alt. Als er sich auf der Onlineplattform „Champlife“ angemeldet hat, veränderte er sich, denn: hier wurde ihm beigebracht, wie er seine Freundin systematisch ausnutzt und von sich anhängig macht.
Also hat er seine damals 18-jährige Freundin davon überzeugt sich auf OnlyFans anzumelden. Auf dieser Social Media Plattform werden in erster Linie freizügige oder pornografische Inhalte kostenpflichtig zur Verfügung gestellt. So auch ihre Bilder und Videos. Die Einnahmen gingen dabei aber direkt an ihn.
Zudem hat er ihr immer wieder zu verstehen gegeben, dass sie mehr Zeit mit ihm verbringen kann, wenn sie weiter solche Bilder und Videos macht. Und diese kamen online gut an: er soll über die Zeit über 43.000 Euro durch sie verdient haben. Irgendwann wollte er auch noch, dass sie ihre Arbeit für ihn hinschmeißt und schrieb ihre Kündigung. Nur weil die Eltern des Mädchens davon Wind bekommen haben, konnte die Kündigung noch verhindert werden.
Während er sich von dem Geld teure Reisen und ein Auto gegönnt hat, ist für sie nichts übriggeblieben.
Letztendlich ist er zu einer Jugendstrafe verurteilt worden. Zudem muss er seiner Exfreundin Geld zurückzahlen und Sozialstunden leisten.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, beide Seiten gehen in Berufung.