Würzburg / Mainfranken: Ärger über Coupons für FFP2-Masken
Der erwartete Ansturm auf die Apotheken in der Region durch die Ausgabe von FFP2-Masken-Coupons bleibt aus. Das hat Wolfgang Schiedermair, Sprecher des Unterfränkischen Apothekenverbandes, auf Nachfrage erklärt. Als Grund nennt er, dass die Coupons nur tröpfchenweise bei den Menschen ankommen. Ob die Bundesdruckerei oder der Versand durch die Krankenkassen Grund für die Verzögerung ist, weiß er nicht. Wolfang Schiedermair ärgert sich aber über das Tempo. Teilweise seien Coupons, die ab Anfang Januar hätten eingelöst werden können, jetzt erst versandt worden. Zu Beginn der ersten Maskenausgabe im Dezember hätten die Apotheken auch zeitnah FFP2-Masken beschaffen müssen, um sie den Risikopatienten auszugeben. Diese Schnelligkeit fordert er auch von Bund und Krankenkassen.Zudem landeten die Coupons auch bei Menschen, die selbst angeben, keine Risikopatienten zu seien. Auch andere Apotheken in Mainfranken erzählen auf Nachfrage von solchen Fällen. Darunter seien auch Kinder. Warum die Coupons auch bei Nicht-Risikopatienten landen, dafür könnte es laut Schiedermair verschiedene Gründe geben. Zum einen kämen nicht-gelöschte Daten von Ärzten und Krankenhäusern in Frage: Nach Arztbesuchen übermitteln Ärzte mögliche Diagnosen als Grund für die Behandlung an die jeweilige Krankenkasse. Bestätigen sich solche Verdachtsmomente nicht, müssten sie gelöscht werden. Das passiere aber nicht immer. Als Risikopatienten werden jetzt Personen eingestuft, die beispielsweise einmal Verdacht auf Asthma hatten, sich der Verdacht nicht bewahrheitete, die Info aber nie bei der Krankenkasse korrigiert worden ist. Sie bekommen die Masken-Coupons. Zum anderen mutmaßt Schiedermaier, dass manche Krankenkassen Verdachtsdiagnosen nicht löschen, um finanzielle Vorteile daraus zu ziehen.Wer die Coupons bekommt, hat das Bundesgesundheitsministerium festgelegt. Dazu zählen die Über-60-Jährigen und alle, die einen von neun Risikofaktoren aufweisen. Das können zum Beispiel Asthma, Diabetes oder auch Herzleiden sein. Die Krankenkassen suchen nach den Vorgaben ihre Versicherten heraus, auf die sie zutreffen - und schicken ihnen die Scheine. Weil es bei den Risikofaktoren aber keine Altersgrenze gibt, bekommen sie auch Kinder oder Versicherte, die einmal vor Jahren eine Untersuchung Richtung eines Risikofaktors hatten. Gerüchte über den Versand der Masken per Namensabgleich weist Hans-Joachim Scheller von der AOK Würzburg zurück. Die Maskenscheine gingen nicht an Personen mit älter klingenden Namen, es gebe ja konkrete Vorgaben.und#8239;