Würzburg: Messer-Angreifer war offenbar häufiger in Psychiatrie
Der Messer-Angreifer von Würzburg war offenbar bereits fünf Mal in der Psychiatrie – und damit häufiger als bislang bekannt. Das berichtet die Mainpost und beruft sich auf Arztbriefe des Bezirkskrankenhaus Lohr. Demnach konsumierte der 24-jährige Somalier regelmäßig und häufig Drogen wie Crystal Meth, Heroin, Cannabis und Alkohol. Deshalb wurden bei ihm „drogeninduzierte Psychosen“ und „wahnhafte Störungen“ diagnostiziert.
Letzte Behandlung kurz vor der Tat
Der Asylbewerber wurde demnach 2019 zum ersten Mal in Chemnitz stationär behandelt. Es folgten weitere Behandlungen ab 2019 im Zentrum für Seelische Gesundheit im Würzburger Frauenland. Zuletzt erst zehn Tage vor der Tat. Dem Bericht zufolge hätte die Besserung seiner Symptome einen zwangsweisen Aufenthalt in der Psychiatrie aber nicht ermöglicht.
In dem Mainpost-Bericht gibt ein Psychiatrie-Chef auch der Politik eine Mitschuld: So hätten Gesetzesänderungen es in der Vergangenheit schwerer gemacht, Patienten gegen ihren Willen in der Psychiatrie zu behandeln.
Wie berichtet hat auch das Würzburger Amtsgericht die Einsetzung eines Betreuers für den späteren Messer-Angreifer abgelehnt. Zuletzt war am Tag der Tat auf Druck einer städtischen Betreuungsstelle erneut ein Gutachten über den 24-Jährigen in Auftrag gegeben worden.