Würzburg: Prozess um „Sonnengott“ startet

Ihm werden zahlreiche Straftaten vorgeworfen – Er soll Autoreifen zerstochen, ein Paket geklaut und mehrere Menschen mit einer Waffe und einer Axt bedroht haben. Am Montag beginnt deshalb vor dem Würzburger Amtsgericht der Prozess gegen einen 30-jährigen Mann. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem Sachbeschädigung vor.
Bei der Verhandlung geht es aber nicht um eine Gefängnisstrafe. Der Angeklagte ist vielmehr schuldunfähig und soll in einer Entziehungsanstalt untergebracht werden.
Bereits im Oktober 2023 soll der 30-Jährige in Eisingen und Waldbüttelbrunn im Landkreis Würzburg Autoreifen an zehn Fahrzeugen mit einem Messer zerstochen haben. So entstand Sachschaden von mehreren tausend Euro.
Wenige Tage später soll er dann seine Sozialpädagogin bedroht und von ihr gefordert haben, ihn zu einem Arzt zu fahren. Er hätte eine Waffe dabei und wollte in der Praxis Menschen erschießen. Anschließend wollte er dann noch den Beschäftigen beim Landratsamt und Gericht einen Besuch abstatten. Dazu kam es aber nicht.
Der 30-Jährige ist außerdem der Meinung er sei der Sonnengott und hätte den dritten Weltkrieg ausgelöst. Alles, was auf der Welt gerade passiert, sei von ihm inszeniert.
Im Mai klaute er dann wohl noch ein Paket aus einer Paketstation in Waldbüttelbrunn und hatte dabei ein Pfefferspray in Pistolenform bei sich.
Zuletzt soll er einem Bekannten einen Besuch abgestattet haben. Dabei schlug er – laut Anklage – dreimal mit einer Axt gegen dessen Wohnungstüre. Als sein Gegenüber die Türe öffnete, soll der 30-Jährige erneut mit der Axt ausgeholt, dann aber kurz vor seinem Gesicht gestoppt haben.