So geht man Weiterbildungen richtig an
Die Gründe für Fortbildungen können vielfältig sein. Die einen möchten durch den erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung mehr Geld erhalten, die anderen möchten einen höherwertigen Arbeitsplatz antreten. Wieder andere wollen sich ein neues Aufgabengebiet erschließen oder auf der Arbeitssuche ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz erhöhen. Weiterbildungen sind ein gefragtes Instrument und ein erfolgreiches dazu, um diese Ziele zu erreichen. Den Weg zur passenden Weiterbildung inklusive einer Abklärung der Finanzierungsoptionen und Hilfe bei der mentalen Vorbereitung möchten wir hier theoretisch beschreiten.
Motivation finden
Manchmal ist es schwierig, sich dafür zu motivieren, neben einem langen Arbeitstag und privaten Verpflichtungen auch noch eine berufliche Weiterbildung anzutreten. In dem Verb „motivieren“ findet sich aber nicht umsonst das Wort „Motiv“ wieder. Am besten fragt man sich also, warum man überhaupt eine Fortbildung anstrebt. Möchte man mehr Geld verdienen, wäre zum Beispiel ein Urlaub als Belohnung nach erfolgreich durchgesetzter Aufstiegsstrategie ideal. Muss man in der angestrebten höheren Position Businesskleidung tragen, kann man beim Stadtbummel bereits die Augen nach passender Arbeitskleidung offenhalten. Erhält man dann die Stelle, wäre der Kauf eine schöne Geste der Dankbarkeit an sich selbst für die ganze Mühe.
Informationen zu Weiterbildungen sammeln
Je mehr Lust wir auf eine Tätigkeit haben, desto leichter fällt uns die Arbeit damit. Daher macht es Sinn, sich eine Weiterbildung zu suchen, bei der man mit Freude dabei ist. Selbst das Lernen fällt einem so leichter. Der Markt an Weiterbildungen ist ziemlich groß. Nicht nur mit langweiligen Fachvorträgen kann man neue Bereiche erfassen. Es gibt innovative Wege, neue Fähigkeiten zu erlangen, wie beispielsweise E-Learning-Plattformen, die mit Storytelling arbeiten. Zum anderen kann man auch seine sozialen, methodischen oder persönlichen Schlüsselkompetenzen weiterbilden. Hier ist der Lernstoff oft mit praktischen Anwendungen im Alltag kombinierbar und nicht allzu langweilig.
Die Finanzierung sichern
Fortbildungen können schnell ins Geld gehen. Finanzielle Hilfe von außen kann hier den eigenen Geldbeutel schonen. Um Arbeitslosigkeit vorzubeugen und den eigenen Markt an Fachkräften zu stärken, gewährt die Agentur für Arbeit unter bestimmten Voraussetzungen geldliche Mittel. Weiterbildungen können beispielsweise mit dem Bildungsgutschein oder der Bildungsprämie gefördert werden. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat Programme zur finanziellen Förderung von beruflichen Aus- und Weiterbildungen im Angebot.
Den Arbeitgeber anzusprechen kann sich ebenfalls lohnen. Manche Betriebe stellen ihre Arbeitnehmer während einer Schulung vom Dienst frei oder bieten interne Weiterbildungen an. Andere Unternehmen erstatten ihrem Personal nach vorheriger Absprache bei erfolgreich absolvierter Fortbildung einen Teil, oder sogar die gesamten Kosten. Die Konditionen, wie beispielsweise die Verpflichtung für eine bestimmte Zeit dem Unternehmen treu zu bleiben, sollte man im Voraus festlegen.
Private Verpflichtungen organisieren
Um den Kopf auch wirklich für die Fortbildung frei zu haben und niemanden vor den Kopf zu stoßen, sollte man seine privaten Verpflichtungen ordnen, bevor man eine Schulung antritt. Weiterbildungen können im Umfang unterschiedlich ausfallen. Manche können in Teilzeit absolviert werden, andere erfordern die Anwesenheit in Vollzeit. Die physische Teilnahme an den Schulungen ist nicht immer notwendig. Das Weiterbildungsangebot an Fernlehrgängen und digitalen Seminaren wächst stetig. Dennoch müssen Familie, Hobbys und Ehrenämter gegebenenfalls für eine gewisse Zeit hintenanstehen. Hier wollen Babysitter, Vertretungen oder Ähnliches organisiert werden.
Neue Berufe und Einsatzgebiete entdecken
Acht Stunden pro Tag an einen Job gefesselt zu sein, der einem keine Freude (mehr) macht, kann sehr frustrierend sein. Auch wenn man nach längerer beruflicher Auszeit in die Arbeitswelt zurückkehren möchte, kann der Wunsch nach einer Umschulung präsent sein. Außerdem kann eine Fortbildung bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt schaffen. Manche Berufe lassen sich mit entsprechenden Zusatzqualifikationen in verschiedenen Branchen und Unternehmen ausüben. Wer den Wunsch hat, sich beruflich zu verändern, findet im Internet Hilfe. Auf verschiedenen Seiten kann man sich hier über Berufe und die dafür notwendigen Qualifikationen informieren. Auch zur Dauer der Ausbildung oder Umschulung wird hier beraten. Die Agentur für Arbeit nennt mit Berufenet eine große Informationsplattform ihr Eigen.
Mit dem aktuellen Arbeitgeber kooperieren
Der Arbeitgeber kann nicht nur bei der Finanzierung einer Weiterbildung behilflich sein. Sofern man sich in seinem Unternehmen wohlfühlt, lohnt es sich, den Fortbildungswunsch mit seinem Vorgesetzten zu besprechen. Im Idealfall findet man so nicht nur eine Schulung, die einem selbst gefällt, sondern auch eine, die für das Unternehmen wertvoll ist. Vielleicht kann man sogar Kompetenzen für einen eigenen Verantwortungsbereich erlangen. Man sollte gemeinsam mit dem Vorgesetzten erörtern, welche Art von Weiterbildung infrage kommt. Von Seminaren über Coaching, einem Online-Training bis hin zum Fernstudium ist alles denkbar. Mit einem eigenen Verantwortungsbereich oder anderen Alleinstellungsmerkmal ist man für das Unternehmen wichtig und verschafft sich gegenüber Kollegen und Mitbewerbern einen Vorteil.
Was bringt die Weiterbildung finanziell?
In der Schulung erhält man in der Regel neues Fachwissen und vertieft oder aktualisiert seinen aktuellen Bildungsstand. Dadurch erhält in der Regel auch der Arbeitgeber einen Mehrwert. Daher ist eine bewältigte Weiterbildung ein idealer Anlass, um Gehaltsverhandlungen aufzunehmen oder sich gegebenenfalls sogar beruflich umzuorientieren. Da stellt sich die Frage, wie viel mehr Gehalt gerechtfertigt ist. Auch hier findet man im Internet Rat. Beispielsweise hält der Entgeltatlas der Agentur für Arbeit Informationen dazu bereit, wieviel man in einem bestimmten Beruf verdient. Hierbei wird auch nach Geschlecht - Stichwort Gender Pay Gap - und Bundesland differenziert. Aber es gibt darüber hinaus noch viele andere Internetseiten, die zum gleichen Thema informieren.
Los geht`s
Sobald man eine Weiterbildung gefunden hat, die einen vorwärtsbringt und an der man dennoch Freude hat, kann es losgehen. Im Idealfall hat man ein passendes Förderprogramm gefunden und der Antrag auf finanzielle Hilfe wurde bewilligt. Oder der Arbeitgeber hat sich über die Motivation seines Mitarbeiters gefreut und unterstützt die Weiterbildung. Wenn dann auch noch Partner, Familie oder Bekannte während der Fortbildungszeit im Alltag unterstützen, kann man sich voll und ganz auf seine Schulung konzentrieren.