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Wohnmobil-Boom: Der Reisetrend hält an

18.05.2017, 08:55 Uhr in Service, Anzeige
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pixabay.com

Die Deutschen sind ein wahres Camper-Volk geworden: Seit Langem freuen sich Hersteller über steigende Absatzzahlen von Wohnmobilen und Campingplatzbetreiber über ausgebuchte Plätze. Auf der Stuttgarter Messe CMT präsentierte die Branche Anfang des Jahres die Umsatzzahlen für 2017 und zeigte sich auch für die Zukunft zuversichtlich. Unser Artikel gibt Einblicke in die Boom-Branche, die es längst geschafft hat, dem Urlaubsformat einen luxuriösen Anstrich zu verpassen.

Umsatz der Hersteller stieg 2016 um ein Fünftel

Die Umsatzzahlen des vergangenen Jahres geben der Branche Grund zum Feiern: Auf der Stuttgarter Messe „Caravan Motor Touristik“ (CMT) präsentierte der Caravaning Industrieverband Deutschland (CIVD) stolz die Zahlen des vergangenen Jahres: Wie online bei Focus.de zu lesen ist, wurden im vergangenen Jahr 35.135 neue Fahrzeuge angemeldet. Hermann Pfaff, Präsident des CIVD erklärt, dass dieser Wert in Deutschland „ein absoluter Höchstwert“ sei und das bisherige Rekordergebnis des Vorjahres sogar noch einmal toppen konnte: 23,9 Prozent mehr Wohnmobile wurden im Vergleich zum Jahr 2015 zugelassen. Auch bei den Wohnwagen konnte der bisherige Aufwärtstrend weiter fortgesetzt werden: In diesem Segment wurden mit einem Plus von 5,1 Prozent und 19.748 zugelassenen Wohnwagen ebenfalls sehr gute Werte erzielt. Beim Umsatz konnte die Branche 2016 dem Südkurier zufolge um nahezu ein Fünftel auf insgesamt 3,94 Milliarden Euro zulegen.

Neues Luxus-Image und Trend zur Verjüngung

Der Aufwärtstrend ist auf unterschiedliche Faktoren zurückzuführen: Zum einen konnte für das Urlaubsformat ein ganz neues Image geschaffen werden. Viele der auf der Messe präsentierten Modelle sind mit einem Preis von zumeist 50.000 bis 100.000 Euro eindeutig dem Luxus-Segment zuzuordnen – das hat mit dem einstigen Low-Budget-Urlaub nicht mehr viel zu tun. Dafür können sich Käufer über ein verhältnismäßig wertstabiles Fahrzeug freuen, das nicht nur zwischenvermietet werden kann, sondern auch nach 10 Jahren im Schnitt noch immer rund 70 Prozent des Kaufpreises wert ist.

Für die besserverdienende Kernzielgruppe im höheren Alter (Wohnmobil-Urlauber sind Studien zufolge im Schnitt 50,9 Jahre alt) ist der Anschaffungspreis nicht unbedingt ein Problem, für junge Familien mit mehreren Kindern schon eher. Doch wird die Klientel interessanterweise langsam jünger – ein Umstand, auf den sich die Branche einstellt: So werden zunehmend kleinere Kastenwagen gebaut, die auch für Familien geeignet sind und schon mit einem Führerschein der Klasse B gefahren werden können. Sie seien „schließlich die Rentner von morgen“, zitiert der Südkurier den Hymer-Chef Bernhard Kibler. Wem die Anschaffung eines solchen Fahrzeugs dennoch zu teuer ist, der kann sich stattdessen online über Seiten wie Campanda zu günstigen Konditionen ein Wohnmobil mieten – oder aber das eigene Gefährt dort anbieten, um die Kosten teilweise wieder hereinzubekommen.

Die Beliebtheit dieser Plattformen beweist: Die Lust auf naturnahen Camping-Urlaub ist ungebrochen. Das zeigt sich auch bei den Ankunfts- und Übernachtungszahlen, die wiederum den Platzbetreibern in Deutschland ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern dürften: Die Zahl der Ankünfte ist in den vergangenen zehn Jahren in allen deutschen Bundesländern gestiegen. Im Jahr 2006 waren es noch knapp 5,7 Millionen, 2015 hingegen schon insgesamt 8,7 Millionen ankommende Gäste. Dieser Trend spiegelt sich auch in der steigenden Anzahl an Stell- und Campingplätzen wider: Die Zahl der Campingplätze hat sich im gleichen Zeitraum um 417 Stück auf insgesamt 2.873 erhöht. Stellplätze sind in diesem Zeitraum sogar rund 20.000 auf insgesamt 221.201 Stück hinzugekommen.


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