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Würzburg: Zeitzeugen des 16. März berichten

14.03.2025, 05:00 Uhr in Stadtgespräch
Zerstörung Würzburgs am 16 März Ruinen mit Blick auf die Alte Mainbrücke
Bild: Zeit

Es ist einer der dunkelsten Tage der Würzburger Stadtgeschichte – Am 16. März 1945 ist die Stadt innerhalb von nur 20 Minuten fast vollständig in Schutt und Asche gelegt worden.

Die britische Luftwaffe hatte die Stadt angegriffen. Bis zu 5.000 Menschen verloren ihr Leben. Außerdem spricht der Historiker Jörg Arnold vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin von einem Zerstörungsgrad von 75 Prozent.

Von den Schäden her sei die Stadt Würzburg die am stärksten zerstörte Großstadt der alten Bundesrepublik.

Anlässlich des 80. Jahrestages werden die Erinnerungen an jene Nacht noch einmal hochgeholt. Mit den voranschreitenden Jahren wird es allerdings immer weniger Zeitzeugen geben, die an Kriegsgedenken erinnern können.

Wir haben aber ein paar Würzburger gefunden, die ihre Erinnerungen mit uns teilen:

Zeitzeuge Rudi Hepf

Rudi war am 16. März 1945 sechs Jahre alt. Er lebte mit seiner Mama, seinem Papa, seinen beiden Schwestern und seinem damals zwei Wochen alten Bruder in der Bibrastraße 19 in Würzburg.

Beim Luftangriff war der Papa in Schweinfurt, er uns seine Familie sind in den Luftschutzkeller bei den Erlöserschwestern – einfach über die Straße.

Rudi ist mittlerweile 86 Jahre alt und Stadtführer.

Er erinnert sich gemeinsam mit uns an den verheerenden Abend im März 1945:

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  1. Schon Monate davor gab es regelmäßig Fliegeralarm
  2. Bei einem Alarm waren Luftschutzkeller Pflicht
  3. Am 16. März war alles anders
  4. Rudi wurde aus dem Schlaf gerissen
  5. Sonst gab es immer Entwarnung und alle konnten ins Bett
  6. Während des Angriffs haben die Wände gebebt
  7. Es war ein schlimmes Gefühl
  8. Es waren viele Soldaten mit im Keller
  9. Im Keller war große Unruhe
  10. Eine Frau hat Rudi aus dem Keller gebracht
  11. Es gibt aber auch schöne Geschichten
  12. Wo ging es dann nach der Bombardierung hin?
  13. Die Familie ist nach Randersacker
  14. Welche Bedeutung hat der 16. März für Rudi?

Zeitzeuge Helmut Försch

Helmut Försch war zum Zeitpunkt des Würzburger Angriffs sechzehn Jahre alt und beim Militär in Erlangen. Ihm und seinen Kameraden wurde der Angriff auf Würzburg zunächst verschwiegen. Erst zehn Tage später kam er nach Würzburg und erkannte das Ausmaß der Zerstörung.

Helmut Försch kam erst 10 Tage später nach Würzburg

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  1. Helmut Försch war beim Angriff beim Militär
  2. Das Haus von Helmut Förschs Familie war komplett abgebrannt

Zeitzeugin Rosina Eckhardt

Rosina Eckhardt ist eine der ältesten noch lebenden Zeitzeugen in Würzburg. Sie wird in ein paar Tagen 100 Jahre alt. Beim Angriff auf Würzburg war sie 19. Sie hat damals bei der Arbeit in der Fabrik von dem Angriff erfahren. Danach hat sie alle Menschen, die im gleichen Haus lebten gewarnt. Nach dem Angriff war sie in einer Unterkunft in Uettingen untergekommen. Dort hat sie vier Monate in der Waschküche geschlafen.

Rosina Eckhardt erinnert sich noch gut an den Angriff

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  1. Rosina Eckhardt ist bei der Arbeit gewarnt worden
  2. Vier Monate in einer Waschküche in Uettingen gewohnt.

Zeitzeuge Willi Bach

Willi Bach war gerade mal zehn bei dem Angriff. Trotzdem erinnert er sich noch ganz genau an den Tag. Mit seiner Mutter hat er in Heidingsfeld überlebt. Nach dem Angriff hat er zwischen den Trümmern gespielt.

Willi Bach hat nach dem Angriff mit Munition gespielt.

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  1. Willi Bach war beim Angriff im Hausflur in Heidingsfeld
  2. Zwischen den Trümmern mit Munition gespielt

Zum Hintergrund

Würzburg war für die Alliierten strategisch von geringer Bedeutung, da es abgesehen vom Bahnhof kaum kriegswichtige Ziele wie Rüstungsindustrien gab. Ab 1942 "verschärfte die Royal Air Force (...) ihre Taktik und setzte Bombenangriffe gezielt auch dazu ein, die Moral der Zivilbevölkerung zu brechen", so Arnold.

In Bayern gab es vor allem in den letzten Kriegsjahren beziehungsweise Monaten die heftigsten Angriffe. Der Grund war die Unterstützung von amerikanischen Verbänden und der Zerstörungsgrad in deutschen Großstädten. So wurden auch eher unwichtigere Ziele wie deutsche Mittel- und Kleinstädte angegriffen.

Tausend Spreng- und Stabbrandbomben fielen auf die eng bebaute Altstadt. Dort entstand ein bis zu 2000 Grad heißer Feuersturm, den Zeitzeugen noch ein Dutzend Kilometer entfernt sehen konnten.

Der Himmel sei blutrot gefärbt vom Flammenmeer gewesen.