Würzburg: Das Drama um den Zeller Bock
Der „Zeller Bock“ in Würzburg sorgte innerhalb der letzten Jahre für ordentlich Diskussionsstoff in der Region. Die knapp 2 km lange Straße ist für die Menschen beispielsweise aus Hettstadt, Zell aber auch aus dem Landkreis Main-Spessart eine wichtige Verbindung zur Stadt Würzburg.
Angefangen hat alles mit der Buchsteinmauer entlang der Straße, die im Februar 2002 eingestürzt ist. Dadurch konnte der Verkehr ab sofort nur noch einspurig fließen. Für Schwerlastverkehr war die Straße ab diesem Zeitpunkt allerdings komplett tabu, was die Gemeinde Zell, die an einem Ende des Zeller Bocks liegt, auch gar nicht so schlecht fand. Aus diesem Grund hat man damals gefordert, den Schwerlastverkehr auch künftig nicht mehr auf der Strecke zuzulassen. Damit wären aber staatliche Zuschüsse für die Straße futsch gewesen. In den folgenden Jahren wurde verhandelt und geprüft, verwaltet und untersucht … allerdings ohne Ergebnis. Und als wäre das nicht schon genug, stürzt schließlich im Jahr 2008 ein weiterer Teil der Mauer ein. Bisher sind also 6 Jahre vergangen, ohne das sich etwas grundlegend an der Situation am Zeller Bock verändert hätte.
Anstelle der Bruchsteine sollte es im Jahr 2008 dann eine Betonmauer richten. Das ist stabiler und geht schneller. Die Anwohner waren auch einverstanden – mit Ausnahme von einem. Dadurch hat sich die ganze Angelegenheit dann allerdings derart verzögert, dass man im Jahr 2010 aus Sicherheitsgründen die Straße komplett sperren musste und für die Autofahrer eine Zeit der langen Umwege begann. Und die sollte noch bis ins Jahr 2016 dauern. Erst dann wurde die Straße nämlich wieder für den Verkehr freigegeben, nachdem man sich im Jahr 2013 dann doch noch einig war und mit der Sanierung angefangen hat.
Insgesamt also 14 Jahre Theater wegen weniger als 2 Kilometer Straße. Die Gesamtkosten für die ganze Aktion lagen bei rund 25 Millionen Euro. Immerhin hat der Freistaat Bayern davon rund 17 Millionen übernommen.